Puerto de la Cruz

Eingebettet in Gebirgsrücken, umgeben von Bananenplantagen und immergrüner Landschaftmit einheimischen, weißgetünchten Ortschaften, inmitten des fruchtbaren Orotavatales liegt das Touristenzentrum des Nordens – direkt am Meer. Über alledem thront der höchste Berg Spaniens, der Teide, dessen Spitze den blauen Himmel festzuhalten scheint.
Einst Hafen von La Orotava (Puerto de la Orotava) von Fischern und Landarbeitern besiedelt, wichen und weichen viele Plantagen den Hotel- und Appartmentbauten. Ehemals höchstes Gebäude ist der noch existierende Leuchtturm in der Altstadt. Engländer bauten das erste Kurhotel, heute Casino Taoro, Ende des vorigen Jahrhunderts. Einige Hotels spanischer Bauweise folgten, die noch heute Urlauber beherbergen und das einstige Flair widerspiegeln. Seit den 60er Jahren begann überall das große Tourismusgeschäft, Hotels schossen, wie Pilze aus dem Boden. Die einstige Idylle, von der erfahrene Urlauber noch schwärmen, wich einer modernen Urlaubslandschaft, dessen Komfort den heutigen Touristen anspricht. Altes und Neues zu verbinden galt, wie vielerorts Kompromisse einzugehen und sich in der Regel für den Tourismus zu entscheiden. Lockten u.a. doch neue Arbeitsplätze, Fortschritt und weltweites Ansehen, was noch Franco erkannte, bevor er seine Macht an die Königsfamilie zurückgab.

Neben den ca. 25.000 Einwohnern Puertos und fast ebenso vielen, ständig wechselnden Kurzurlaubern, leben in und um das Touristenzentrum heute mehr als 20.000 Festansässige (Residenten). Bevorzugte Reisezeit der vielen deutschen „Winterschwalben“ ist Oktober bis April; Sommerurlauber sind Festlandspanier, Schulklassen, europäische Familien.

Unterkunft findet man jederzeit. Ob in Hotels, Apartments, Pensionen, Kurzzeit- oder Langzeiturlaub, je nach Wunsch idyllisch abgelegen und ruhig oder direkt am Meer und Zentrum. Wer besondere Wünsche hat, vor allem in der Karnevalszeit, sollte längerfristig planen

Ein Irrtum ist es, nur den Süden als Sonnenparadies anzusehen. Jahresdurchschnittswerte ergeben oft eine Gleichstellung, oder erweisen sich auch schon mal zugunsten des Nordens. Nur wird hier die heiße Sommersonne oft durch die Passatwolken gedämpft, so daß ein ganzjährig ausgeglichenes Frühlingsklima mit Temperaturen zwischen 20 und 25 C vorherrschen. Dies ist auch ein Grund, weshalb viele ältere und auf die Gesundheit bedachte Menschen den Aufenthalt im Norden als Kur nutzen. Regen fällt in den Wintermonaten, in der Regel kurz mit wechselnden Aufheiterungen, wobei Jahre absoluter Trockenheit nicht ungewöhnlich sind. Dann gibt es auch keinen Schnee, was die Kinder aber auch die Erwachsenen sehr bedauern. Man kann aber auch schon ab September ein phantastisches Naturschauspiel erleben : Schaut man an einem klaren Morgen in den blauen Himmel und überlegt, ob man nicht doch lieber zum Baden als zum Wandern aufbrechen sollte, darf man den Teide nicht aus den Augen verlieren. Plötzlich, wie durch ein Zauber, ist die Bergspitze mit Schnee bedeckt. Später können auch die Gebirgskämme weiß in der Sonne leuchten und nun hält es keinen Tinerfeño mehr in den Tälern. Mit Kind und Kegel stürmen sie hinauf zur großen Schneeballschlacht. An den Stränden aalen sich die Sonnenhungrigen…

Das Frühlingsklima mit Feuchtigkeit der Passatwolke erzeugt eine ständig sich abwechselnde Blütenpracht. Egal also, welcher Monat für den Urlaub geplant ist, botanisieren, baden, sonnen, wandern und entspannen kann man jederzeit. Einkaufspassagen, Fußgängerzonen, Hauptstraßen mit exklusiven Geschäften laden zum Bummeln ein. Üblich ist eine lange Mittagspause, die Siesta. Dafür haben Geschäfte abends länger und z.T. an Wochenenden geöffnet. Neben einheimischen und spanischen Produkten gibt es deutsche, englische, italienische, französische, Auszüge internationaler Presse, Bücher und ein deutsches modernes Antiquariat. Belebte Straßencafes, Konditoreien, einheimische Bars, Restaurants mit nationaler wie internationaler Küche, sowie ruhige Plätze in gepflegter, grüner Umgebung laden zum Verweilen ein. Ob man unter großen Lorbeerbäumen schattensuchend einen exotischen Cocktail trinken oder einen Imbiss nehmen möchte, die Lokalitäten sind auf europäische Gäste eingestellt.

Das Nachtleben wird, trotz vieler Touristen, von den Einheimischen mitbestimmt. Geht die Sonne unter, werden sie lebendiger denn je. So ist es angenehm, sich nicht nur als Tourist unter Seinesgleichen zu fühlen, was durchaus aber auch möglich ist. Man muß nicht auf eins der vielen traditionsreichen Volksfeste warten, südländische Klänge, feurig und romantisch hört man vielerorts.

Baden kann man das ganze Jahr über; der Atlantik wird nie kälter als18 C. Auch wenn der schwarze Lavasand im ersten Moment etwas abschreckt, sollte man seine heilende Wirkung auf Knochen und Muskulatur nicht vergessen. Neben natürlichen Badebuchten zwischen Lavafelsen, die vor allem die Einheimischen bevorzugen, gibt es groß angelegte Strände, wie den PLAYA JARDIN mit Duschen, WC und Restaurants und den im Umbau befindlichen PLAYA MARTIANEZ, wo auch neue Fußgängerpassagen geplant sind. Die künstlich angelegten Meeresschwimmbäder mit viel Grün, ohne Lavasand und ständig wechselndem Meerwasser, der LAGO MARTIANEZ, ist eine große Badeinsel, die sich phantastisch in die Landschaft einfügt. Ein schöne Wanderweg durch Bananenfelder führt zur Bollullu-Bucht, einem Strand für individuelle Badegäste.

Sehenswert ist Puerto an sich, seine Altstadt mit kanarischen Häusern, den romantischen Innenhöfen und geschnitzten Holzbalkonen, seinen ruhigen Plätzen und gepflegten Parkanlagen, der Kirche und Kapelle aus dem 17. Jhdt., dem Hafen mit Fischerbooten und langer Mole und dem Castillo aus dem 16. Jhdt. Einer der schönsten Freizeitparks der Insel ist der LORO PARQUE am Rande Puertos. Zoo, Show und Park mit weltgrößter Papageiensammlung, Meeresaquarien mit großem Haifischbecken und Glastunnel, Delphinarium und wunderschöne Freigehege mit viel Raum für unterschiedliche Tierarten locken Millionen Besucher an. Puerto hat einen 200 Jahre alten Botanischen Garten mit exotischen Pflanzen. In seiner Mitte steht ein Prachtexemplar von einem Baum, ohne Stamm … Und wer über Geschichte und Gegenwart des Bananenanbaus mehr erfahren möchte, schaut bei der Bananera “ EL GUANCHE“ vorbei.

Weit mehr Ausflugsmöglichkeiten gibt es in und um die Stadt, die mit Gratis-Bussen regelmäßig angefahren werden. Fachgerechte Auskunft und Kataloge erhält man in seiner Sprache im Informationszentrum an der PLAZA DE EUROPA.

Möchte man beweglich sein, so gibt es neben dem Mietauto genug Linienbusverbindungen über die gesamte Insel. Der Busbahnhof von Puerto ist zentral gelegen, von wo aus Busse in alle Richtungen abgehen. Auch geübte Fahrer sollten die Steigungen, die schmalen Straßen und unzähligen Serpentinen nicht unterschätzen – und das noch in einer fremden Umgebung. Zur Not kann ja der Beifahrer erzählen, was es so alles zu sehen gab…