Eine Schiffsfahrt um die Insel

Morgens um 9.00 Uhr geht es los. Das schöne Schiff ARMAS „Volcan de Tenagua“, liegt in Santa Cruz am Kai. Über eine bequeme Treppe können die Passagiere an Bord gehen. Jeder sucht sich den „besten“ Platz aus. Die einen wollen gleich einen Tisch ergattern in einer windstillen Ecke, die anderen erkunden erst mal die verschiedenen Decks, gehen an der Reling entlang. Wer weiß denn auch jetzt schon, wo es später windgeschützt und schattig ist. Die Sonne scheint und drinnen sitzen will niemand, obwohl die Sessel in der Bar und den vielen anderen Sitzecken einen gemütlichen Eindruck machen. Überall ist es peinlich sauber, auch an den Toiletten ist nichts auszusetzen. Wenn wir schon um unsere Insel fahren, wollen wir auch etwas davon sehen und das kann man bekanntlich am Besten direkt von der Reling aus. Die Fahrt geht los, Santa Cruz rückt etwas in die Ferne und schon kommt der Teresitasstrand in Sicht. Viele Touristen sehen ihn zum ersten Mal und sind überrascht, daß hier ein so schöner weißer Strand ist. Mit der anschließenden Steilküste wirkt er wie das schönste Ende der Welt.

Vorbei geht es an Punta de Hidalgo, Bajamar, die Küste entlang, bei klarer Sicht mit Blick auf den Teide, Richtung Puerto de la Cruz. Wir haben Glück, die Fontaine des „Lago Martianez“ begrüßt uns. Auf dem Schiff werden Raketen hochgeschossen um die Touristen an Land zu begrüßen und sie für eine Fahrt am nächsten Sonntag zu animieren. Mittlerweile ist es auch den Passagieren auf unserem Schiff warm geworden. Wer an einen Badeanzug gedacht hat, springt zur Kühlung in den Swimmingpool. Den Jüngeren genügt auch ein hübscher Slip und den ganz Kleinen ist es sowieso egal. Je nach Seegang schaukelt das Wasser im Pool mal mehr mal weniger von einer Seite zur anderen. Für alle ist es ein Heidenspaß. Für diejenigen, die leider nicht ins Wasser wollen oder können, spielt eine Kapelle kanarische Tanzmusik. Jung und alt, jeder wie es ihm gefällt, tanzt allein oder in Gruppen und wenn man gerade nicht im Wasser ist, kann auch im Badeanzug getanzt werden. Die Stimmung an Bord könnte nicht besser sein.

Um 13.30 Uhr ist es Zeit zum Mittagessen. Nur keine Panik, jeder bekommt was er will. Eine lange Schlange windet sich vor der Essenausgabe. Es gibt reichlich, Brötchen, Salat, Hühnchen oder Fisch, Kartoffeln, Gemüse,verschiedene Desserts und natürlich verschiedene Getränke. Beim Essen sieht man Las Aguas, San Juan de la Rambla und Icod mit dem Strand San Marcos vorbeiziehen. Nach dem Essen springen die einen wieder in den Pool, andere stehen an der Reling und können sich nicht sattsehen und wieder andere haben es sich auf den Stühlen oder Liegen bequem gemacht und halten Siesta. Wer jetzt wieder tanzen will, muß allerdings ein Deck tiefer gehen, da oben am Pool die Sonne zu heiß auf Musiker und Tanzende scheinen würde.

An Buenavista vorbei um die nordwestliche „Ecke“ Teneriffas herum sieht man den Leuchtturm am Punta de Teno. Sobald dieser Punkt passiert ist, wird unser Schiff von vielen anderen Schiffen begleitet. Die größten unter ihnen sind meist Schiffe, die die Touristen zu den Sichtplätzen der Wale und Delphine fahren. Ein sehr schönes, großes Segelschiff mit vielen Touristen kommt uns entgegen. In der Bucht von Mascar haben auch ein paar Boote festgemacht. Hinter der „nächsten Ecke“ der Steilküste taucht urplötzlich Los Gigantes auf. Weiß leuchten die Häuser, die von der Küste den Berg hochgebaut wurden.

Auf unserem Schiff wird Kaffee oder Wein getrunken. Die ersten Cocktails machen die Runde, noch sind alle munter und ausgezeichneter Stimmung. Wir fahren an der südlichen Küste Teneriffas entlang und bestaunen die vielen Hotels, mal in kleinen Orten, mal ganz einsam zwischen Bananenplantagen. Dann kommt Playa de las Americas in Sicht. Es nimmt kein Ende und geht gleich in Los Christanos über. Hier begrüßen uns viele kleine Motorboote. Fallschirmgleiter werden hinter Booten hergezogen und schweben hoch über uns.

Am Flughafen „Reina Sophia“ vorbei kommt der Felsen von Medano in Sicht. Viele Surfer tummeln sich im und auf dem Wasser. Es ist ein buntes Bild dahinschießender Segel. Bis Candelaria ist es ruhiger an der Küste, einzelne „Touristenburgen“ sind zu sehen, die Insel erhebt sich eher flach aus dem Wasser. Gelegenheit für die Passgiere an Bord, sich einen neuen Wein oder Cocktail zu holen, oder mit einem Kaffee die ersten Anzeichen von Müdigkeit zu vertreiben. Die Jüngeren vergnügen sich sowieso im Pool, die Sicht auf Teneriffa ist ihnen eher egal. Vor Candelaria werden noch einmal Raketen hochgeschossen, sie knallen laut und lenken die Aufmerksamkeit der Menschen auf dem großen Platz vor der Kirche von Candelaria auf unser Schiff. Vom Schiff aus ahnt man mehr die winkenden Menschen, aber auf jeden Fall wird zurückgewinkt, auch wenn es an Land nicht so genau zu erkennen ist.

Das letzte Stück nach Santa Cruz genießen wir noch, die Kinder werden angezogen, was sie sich nur ungern gefallen lassen. Gegen 19.30 Uhr sind wir wieder am Kai. Es war ein schöner Tag, den sich keiner der Mitreisenden entgehen lassen wollte. Anmeldungen für eine solche Fahrt finden