Vinos

Mit der spanischen Eroberung Ende des 15. Jahrhunderts kam die Weinrebe auch nach Teneriffa. Hauptsächlich weiße Sorten, wie der edle Malvasier bestimmten den Export nach England, Portugal und in die Neue Welt. Lavaböden und ein ausgeglichenes Klima geben den kanarischen Weinen ihr unverwechselbares Aroma. Sein hohes Ansehen wurde sogar auf den ersten Weltausstellungen prämiert. Größter Ausfuhrhafen war Garachico, dem ein Vulkanausbruch 1706 ein Ende machte. Die meisten Familien lebten vom Weinanbau, wobei der Wein noch mit den Füßen oder auch schon mit einfachen Pressen gewonnen wurde. Heute stehen diese Geräte in Museen zur Besichtigung. Stärkere Konkurrenz aus Mitteleuropa machte die Einfuhr roter Trauben ( z. Bsp. für den falschen Madeira ) notwendig und man exportierte jetzt auch gewöhnlichere Sorten. Alle aber waren würzig und mit einem relativ hohen Alkoholgehalt. Bis Mitte 17. Jahrhunderts bestand die Blüte dieser Monokultur. Durch zweimaligen starken Reblausbefall brach im 18. Jhdt. der Weinanbau völlig zusammen. Bis dahin nur für den eigenen Gebrauch produziert, beginnt seit den 80ern ein spürbarer Aufschwung. Wie einst ist auch heute Teneriffa Hauptanbaugebiet ( mehr als 50 Prozent sind Rebfläche) mit allerdings jüngeren, fruchtigen Weinen und einem etwas geringeren Alkoholgehalt und einer Vielzahl von Weiß-, Rosé- und Rotweinen

Einen guten Überblick verschafft das Weinmuseum La Casa de los vinos (Haus der Weine) im Norden der Insel mit einmaligen Herrenhaus und phantastischer Aussicht in El Sauzal, wo man sogar einen 13-prozentigen Roten und leicht süße Weißweine kaufen kann. Heute werden handwerkliche Tradition und modernste Technik verbunden. Staatliche Unterstützungen, der Zusammenschluß mehrerer Kellereien nach Gebieten waren Voraussetzung für die 1986 geschaffene Kontrollorganisation (Denominacion de origen) über Herkunftsbezeichnung und Qualitätsgarantie. Die Weinlese ist im Sommer abgeschlossen und nicht lange danach wird schon der erste frische Wein probiert (offiziell am 28. November zum „Dia de San Andrés“).

Unverfälscht und naturbelassen sollte niemand den vino del pais versäumen. In Bodegas meist aus 16 l Ballons (garafones) umgefüllt in Weinkrüge oder saubere Mehrzweckflaschen ist dieser zum alsbaldigen Verbrauch bestimmt. Und ein Lebenselexier, wie die Canarios mit Recht behaupten. Es gibt viele Bodegas mit eigenem Weinausschank und jede Gegend bringt einen eigenen Wein hervor. Will man alle probieren, sollte man schon zum Frühstück beginnen. Dazu ein bißchen Ziegenkäse, besser sind Oliven oder auch nur Weißbrot … und der Tag kann beginnen. Salud!