Conejo

Wild ist immer etwas besonderes. Auch wenn es sich jetzt jeder leisten kann, wird Wildbret fast nur zu festlichen Anlässen bereitet. Was das Rebhuhn in Toledo, ist das Kaninchen (conejo) auf Teneriffa. Es ist übrigens das größte wildlebende Tier. Einmal eingeführt, hat es sich in der freien Wildbahn schnell verbreitet. Neben Ziegen, Schafen, Hühnern und Schweinen (ein paar Kühen), dient auch das Kaninchen der Haustierhaltung. Die wilden Tiere können mit Frettchen und Hunden gejagt werden, aber nur drei Monate mit Flinte (und Lizenz, versteht sich). Im Angebot sind dementsprechend auch immer frische Kaninchen, deren Zubereitung in dem Gericht Conejo en salmorejo den Höhepunkt der Küche Teneriffas erfährt.

Zur Zeit gibt es kaum brauchbare Kochbücher über die kanarische Küche; Rezepte gingen von Generation zu Generation, ohne notiert zu werden. Was man in deutscher Sprache findet, ist nicht immer original. Einflüsse anderer Länder und moderner Kochkunst vermischen sich in einem Sammelsurium. Jede Region und jedes Gasthaus hat seine eigenen Geheimnisse und so empfiehlt sich am Besten der Besuch eines Restaurants, aber nicht irgendeines. Hier gibt es Wirtshäuser, die sich auf Hähnchen, Grillffeisch, Fisch und auch auf Kaninchen spezialisiert haben. Da ist man immer richtig. Verraten werden kann, daß das in Stücke geteilte Kaninchen in einer speziellen Mojo mariniert und später darin geschmort wird. Zart und würzig zu Papas arrugadas und frischem Salat, wird mit Weißbrot der Teller leergeleckt. Dazu paßt ein kräftiger Roter. Guten Appetit ! (buen provecho!)